Neurosen

Neurotische Störungen

Der Begriff der Neurose ist über 200 Jahre alt. Jedoch doch erst seit der Ära Sigmund Freund versteht man darunter eine seelische Gesundheitsstörung ohne nachweisbare körperliche Grundlage.
Die heutigen Klassifikationsverfahren für Krankheiten, wie das ICD-10 und DSM V haben den Begriff Neurose weitgehend gestrichen. Das Krankheitsbild ist jedoch deswegen nicht verschwunden. Neue Begrifflichkeiten stehen alten Bezeichnungen gegenüber und frühen teilweise für Verwirrung.
Aus Angst- und Zwangsneurosen sind Angst- und Zwangsstörungen geworden, die Herzangstneurose zur Panikstörung. Den Wechsel zur „Störung“ begründet auch die Annahme, dass nicht mehr ausschließlich von einer nicht gelungenen Konfliktverarbeitung, sondern von einer multifaktoriellen Ätiopathogenese ausgegangen wird.

Weitere Zusammenhänge werden in den Fortbildungen vermittelt.

Dissoziative Störungen

Dissociatio, lat. = Spaltung, Trennung
Es handelt sich um ein Krankheitsbild in dem ein seelischer Konflikt in körperliche Symptome umgesetzt (konvertiert) wird. Früher als Konversionsstörung bezeichnet. Die Symptome bringen den Konflikt in symbolischer Form zum Ausdruck. Die Psyche erfährt somit Entlastung (primärer Krankheitsgewinn).

Allgemeine Angaben über die Häufigkeit der Erkrankung fehlen. Störungen der Bewegung und der Sinnesorgane liegen bei ca. 5%. Die dissoziative Amnesie, dissoziative Fugue, Depersonalisationsstörung, sowie die multiple Persönlichkeitsstörungen werden nur sehr selten diagnostiziert. Letztere Erkrankungsform wird von einigen Fachleuten gänzlich abgelehnt.

Im Vordergrund der Ätiopathogenese stehen psychoanalytische Theorien. Aus lerntheoretischer Sicht wird das „Lernen am Modell“ diskutiert. Wichtig für das Verständnis der Entstehung ist das erreichen eines möglichen Krankheitsgewinnes. Unter sekundären Krankheitsgewinn wird ein äußerer Vorteil verstanden, den ein Betroffener nachträglich durch bereits vorhandene neurotische Symptome erreichen kann. Dies kann die Symptomatik verstärken.