Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis

Bei der Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, handelt es sich, wenn man von den organischen Erkrankungen absieht, um die schwerwiegendste psychische Erkrankung der Gesamtpersönlichkeit.

Der von Eugen Bleuler 1911 eingeführte Begriff Schizophrenie (Schizo = spalten, phren = den Verstand betreffend) bezeichnet die typische Spaltung zwischen Fühlen, Denken und Verhalten. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend. Es liegt keine Spaltung der Persönlichkeit vor, sondern eine Abtrennung der Wahrnehmung von der Realität.

Buchempfehlung

Psychiatrische Krankheitsbilder
Psychiatrische Krankheitsbilder

Prognostisch wird eine Drittelregel genannt:

  • 1. Drittel: Heilung oder leichte Restsymptome
  • 2. Drittel: Mittelschwere uncharakteristische Restsymptome
  • 3. Drittel: Schwerer, chronischer Verlauf

Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis

Es besteht eine erhöhte Komorbidität für andere psychische Störungen, z. B. Abhängigkeit.

Schizophrenie erkrankte Menschen haben eine hohe Suizidrate!

Die besondere Vulnerabilität für die Erkrankung hat niemals nur eine Ursache, sie ist multifaktoriell.
Zu den diskutierten Ursachen gehören: Genetische Faktoren, Biochemische Ursachen, hier vor allem der Dopamin Stoffwechsel, sowie psychosoziale Faktoren.

Unterschieden werden:

  • Paranoid-halluzinatorische Form (ICD-10 F 20.0)
  • Hebephrene Form (ICD-10 F 20.1)
  • Katatone Form (ICD-10 F 20.2)
  • Schizophrenie simplex (ICD-10 20.6)

Die Symptome der Schizophrenie werden in Positiv- und Negativsymptome aufgeteilt. Weitere Symptomklassifikationen findet man in Symptome 1. und 2. Ranges nach Schneider, sowie die Einteilung nach Bleuler in Grund- und akzessorische Symptome.

Es gibt keine Symptome, die ausschließlich bei der Psychose auftreten. Die folgende Klinik kann auch bei anderen psychischen Erkrankungen in Erscheinung treten. Dazu gehören Abhängigkeiten oder organisch bedingte Störungen.

Die Symptome variieren sehr im Verlauf und/oder Intensität:
Formale Denkstörungen, Störungen der Affektivität, Ich-Störungen, Wahn, Halluzinationen und Psychomotorische Störungen. Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein. Zu Beginn werden „Vorzeichen“ beschrieben, das so genannte Prodromalstadium.

Im Vordergrund der Therapie steht der erkrankte Mensch und somit eine ganzheitliche Therapie. Diese gliedert sich in Pharmakologie, Soziotherappie und Psychotherapie.

Zusätzliche Informationen über das Krankheitsbild, Empfehlungen für Angehörige und Betreuende im Umgang mit psychotisch Erkrankten und entsprechende Leitlinien für die professionelle Begleitung erfahren Sie bei den Fortbildungen.