Prof. Monika Krohwinkel
Das Modell der fördernden Prozesspflege
Monika Krohwinkel, deutsche Pflegetheoretikerin, hat die Fördernde Prozesspflege als konzeptuelles System entwickelt. Primär ist das Modell ein personenbezogenes, fähigkeits- und förderorientiertes System und weniger an Defiziten orientiert.
Oberstes Ziel ist, dass der Mensch seine Bedürfnisse entwickeln kann und mit seinen Fähigkeiten umzugehen weiß. Kann er dies nicht mehr selbst, übernimmt die Pflegekraft Verantwortung und stellvertretend das, was der hilfsbedürftige Mensch selbst tun würde, wenn er das Wissen, den Willen und die Kraft dazu hätteIhr System besteht aus 5 Teilkonzepten, wobei ihr Hauptaugenmerk einerseits auf einer allumfassenden Erhebung der Pflegesituation eines Menschen mit seinen sowohl fördernden als auch gefährdenden existenziellen Erfahrungen liegt, anderseits alle Pflegehandlungen, ob eigenständig oder angeordnet, immer prozesshaft geplant, durchgeführt und evaluiert werden. Das Pflegemodell der „fördenden Prozesspflege“ bildet bundesweit in den meisten stationären und ambulanten Einrichtungen die konzeptionelle Grundlage. Frau Prof. Krohwinkel hat ihre Pflegetheorie überarbeitet. In ihrem neuen Buch stellt sie die „fördenden Prozesspflege“ aus theoretischer und praktischer Sichtweise dar. Sie beschreibt die Strukturierungshilfe der AEDL, die sie zu „Aktivitäten, Beziehungen und Existenzielle Erfahrungen des Lebens“, kurz ABEDL© weiter entwickelt hat.
Pflegeplanung
Der Pflegeprozess gilt als anerkannte fachliche Methode zur systematischen Beschreibung des professionellen pflegerischen Handelns. Und dennoch bereitet gerade seine dokumentierte Umsetzung den Pflegekräften in der täglichen praktischen Arbeit immer wieder die gleichen Schwierigkeiten.
Wie beschreibt man ein Problem gemäß dem PESR-Format? Welche Fähigkeiten / Ressourcen hat der Pflegebedürftige? Welches Ziel passt zu dem festgestellten Problem? Wie werden individuelle Maßnahmen formuliert und evaluiert, welche dem Problem entgegenwirken? Richtig verstanden und angewandt gewährleistet der Pflegeprozess die Sicherheit der Pflegebedürftigen im pflegerischen Verlauf und die fachliche und personelle Kontinuität. Durch eine transparente und nachvollziehbare Dokumentation dient er ebenfalls zur Beweissicherung als juristischer Nachweis der Pflegequalität. Die lückenlose, dokumentierte Umsetzung im Wissen und Wollen des Pflegeprozesses ist als Grundbaustein des professionellen pflegerischen Handelns unabdingbar.
Wichtiger Hinweis: Da ich Sie zu einer aktiven Teilnahme einlade und die Erstellung einer Pflegeplanung mit Ihnen „trainieren“ möchte, bitte ich Sie Unterlagen eines Bewohners / Pflegebedürftigen (Anamnese, Biografie oder zu evaluierende Pflegeplanung) anonymisiert mitzubringen.
Inhalte:
- Fördernde Prozesspflege
- Sechs Stufen Modell nach Fiechter und Meyer
- Grundsatzstellungnahme Pflegeprozess & Dokumentation des MDS
- PESR Format des MDS
- Praxis des Pflegeprozesses
- Training in der Erstellung von Pflegeplanungen